Markus Gull

Ich bin kein Berliner! Du auch?

„Wenn du das liest, werde ich nicht mehr hier sein …“ Grußlos, ohne Anrede, ohne „Lieber …!“ sowieso steht oben am Brief, den er am leeren Küchentisch in der leeren Küche des leeren Hauses findet. Und er fragt sich: Wo ist sie? Warum ist sie weg, und wo ist sie hin? Stammt der Fleck am Ende des Briefes von einer Träne, fragt er sich weiter und hofft im selben Atemzug, dass es wenn, dann bitte bloß keine Freudenträne war … – ein Klassiker, mit dem viele Romane, Filme und Short Stories beginnen. Geschichten, die man zumeist nicht im Komödien-Regal findet. 

„Wenn du das liest, werde ich nicht mehr hier sein …“ könnte ich auch an den Anfang dieses Blogbeitrags setzen, allerdings werde ich hier sein, aber nicht mehr dort. Seit gestern bin ich hier – im neuen Büro von El Story Duderino – und schreibe das hier auf.

„Warum gehst du weg aus deinem alten Office, das ist doch so schön?“, wurde ich in letzter Zeit oft gefragt. Die Antwort darauf hat mehrere Teile. Der einfache Teil lautet erstens: Seit ich mit meiner Company keine Werbung mehr mache, brauche ich kaum noch Platz, und jetzt, nach drei Jahren, ist es nicht zu früh für ein beherztes „Gesagt, getan“, oder?

Zweitens hat sich, was ich arbeite – und damit auch die Art, wie ich arbeite –, mittlerweile so grundlegend verändert, dass die Veränderung des Ortes, wo ich arbeite, eine fast logische Konsequenz daraus ist. Das läuft jetzt fast wieder so wie von 1999 bis 2007: In dieser Zeit arbeitete ich ganz allein, hauptsächlich als Autor, machte alles selbst, ohne Backoffice, völlig autark – Gründungsmitglied der digitalen Bohème quasi. Noch dazu ohne Smartphone, liebe Mädels und Buben, was heute wie ein Ding der Unmöglichkeit klingt. Aber schließlich habe Gott, so sagt man, immerhin die ganze Welt ohne Smartphone erschaffen, und das in sechs Tagen. – Andrerseits: Wen hätte er anrufen sollen? Zeus?

Aber jetzt habe ich ja zum Glück ein Smartphone und obendrein ein Backoffice rund um die Katharina, die in Personalunion aus Petrus (vulgo: der Fels) und Sisyphos den Fels meiner Organisation in einer derart ausdauernden Behändigkeit über alle Berge rollt, dass es sich beim Fleck am Ende dieses Blogbeitrags definitiv um eine meiner Freudentränen handelt. Ganz sicher ist es kein Schweißtropfen von Katharinas Stirn, denn die bleibt trotz ihres unbändigen Einsatzes im nach mir benannten Arbeitslager stets staubtrocken und Katharina selbst bestens gelaunt. Das macht mir manchmal sogar ein bissel Angst, gebe ich zu.
Auch dass wir heute eben im neuen Büro zwischen vielen Kisten sitzen, verdanke ich zum ganz, ganz großen Teil Katharina: „Danke, Katharina!!!“ 

Und damit sind wir beim dritten Teil der Antwort: „Ich gehe nicht fort aus dem alten Büro, sondern ich beziehe ein neues!“ Das klingt wie Haarspalterei, macht jedoch einen riesengroßen Unterschied in der gesamten Story. Gehen wir von etwas fort, oder gehen wir irgendwo hin? – Welche Story erzählen wir uns selbst? Was ist unsere Perspektive, und damit: „Worauf stellt sich unser Fokus scharf? Genau dorthin bewegen wir uns nämlich.

Neues

Du kennst das vom Fahrradfahren: Wenn du um die Kurve willst, siehst du bitte ans Ende der Kurve, dann fährst du automatisch drauf zu, wie von Geisterhand durch die Kurve gezogen. Du bemerkst nicht einmal wie du einlenkst, dich ein wenig in Schräglage begibst. – Alles folgt deinem Blick.
Wenn du hingegen nur auf dein Vorderrad starrst oder gar in einen Rückspiegel, fliegst du raus. Wenn du ängstlich den Gegenverkehr fokussierst, knallt’s frontal.

Radfahren verlernt man nie mehr, das Leben müssen wir in jedem seiner Kapitel neu ausprobieren und immer wieder neu erfahren und erlernen. Oft lernen wir dabei, was wir sowieso längst wissen, brauchen aber dennoch mitunter Stützräder dafür. Und ein wenig Sicherheit, jemanden, der uns als Mentor*in zur Seite steht, neben uns herläuft, wenigstens die Hand auf die Schulter legt und im richtigen Moment sagt: „Ans Ende der Kurve sehen!“ Wenn nicht, knallt’s, womöglich.

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Was immer wir machen, was immer wir wollen – unsere innere Story gibt uns Orientierung und Richtung. Wenn’s gut läuft, sogar die richtige. Allein: Orientierung ist die Mangelware schlechthin. 

Die Frage, die ich noch öfter höre als die, weshalb ich aus meinem alten Büro abschwirre, lautet: „Wohin geht denn das jetzt alles in dieser Durcheinanderzeit, und wohin sollen wir gehen, damit alles gut ausgeht?“ Diese Fragen stellen mir CEOs internationaler Konzerne genauso wie Gründer, Team-Leader und Menschen wie du & ich, die sich in dieser unübersichtlichen Zeit zurechtfinden wollen und vielfach eben die richtige Perspektive nicht finden. 

Darf man dabei Unterstützung bekommen? Unbedingt!

Genau dafür habe ich die PowerHour ins Leben gerufen und konnte mit diesem kraftvollen Online-Coaching bereits eine ganze Reihe positiver Neuausrichtungen begleiten. Das brachte unter anderem so handfeste Ergebnisse auf die Welt wie die Einsparung von -zigtausend Euro, oder das neue Verständnis der eigenen Rolle im Team, oder ganze Business-Modelle. Wenn du das Gefühl hast, du könntest das ebenfalls brauchen, dann findest du hier alles, was du suchst.

Vor allem findest du dann gemeinsam mit mir deine Perspektive, deine Orientierung, und du entdeckst deine innere Story neu oder entdeckst sie wieder. Denn erkennen, lernen und anwenden darf man jederzeit neu, und unsere innere Story gibt uns die Kraft dazu – als Menschen, Teams und als Gesellschaft. Wir schreiben in der PowerHour gemeinsam das nächste Kapitel deiner inneren Story; jedenfalls den Anfang.

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Wenn wir die nächsten Schritte auf unseren Heldenreisen setzen, tun wir gut daran, uns eben auf das Neue zu konzentrieren, denn, das sagte uns der kluge Richard Buckminster Fuller: „Man schafft niemals Veränderung, indem man das Bestehende bekämpft. Um etwas zu verändern, baut man Modelle, die das Alte überflüssig machen.“ Also lassen wir Altes zurück, lassen es los, lassen es vor allem auch gut sein, gut gewesen sein. Altes Zeug, alte Glaubenssätze vor allem. Unlearning nennt man das heute gern. 

Das scheint mir mehr als die halbe Miete auszumachen, dass wir uns aus alten Verstrickungen lösen können, Ballast loswerden, verblichene Muster und ausgelatschte Sichtweisen verabschieden. – Alt, aber gut? Ja, absolut, aber absolut nicht mehr gut für mich. 

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Es reist sich besser mit leichtem Gepäck, und selbst das ist bei mir sowieso schon schwer genug. Man vergisst von einem aufs andere Mal, wie schwer Bücher wirklich sind, kruzifuffzehn!

Ja, Bücher!

„Spinnst du? Hast du noch nie etwas von eReader gehört?!?“, höre ich oft, wenn jemand meine Büchermenge sieht oder mir nach dem Übersiedeln das Kreuz wieder einrenkt. Denn: eReader seien doch viel praktischer als Bücher. Nur, wer will’s denn praktisch? Seit wann ist denn das ein Kriterium beim Lesen?

„Bücher sind die Seele eines Raumes“, sagt ein Sprichwort, an dessen Herkunft ich mich nicht mehr erinnern kann, aber in einem meiner Bücher steht’s bestimmt drin. Vermutlich sogar in einem meiner Notizbücher, aber meine Schrift lesen …? Hm …

So sind deine Bücher, die Bücher, die du gelesen hast, in denen du geblättert hast, aus denen du gelernt hast – ein Teil deiner Lebensgeschichte. Deshalb gibt man Bücher auch nicht her! Und weil man zwar alte Bücher nicht hergibt, aber alte Glaubenssätze, habe ich diesmal eine Menge Bücher hergegeben. Meine stattliche Werbebücher-Bibliothek wird bald an einer passenden Fachhochschule stehen und dort hoffentlich das tun, was sie für mich getan hat: inspirieren, Staunen auslösen, anspornen. Alte Bücher gibt man nicht her, aber man kann sie weitergeben. Wie eine Fackel. Und im Lichte dieser Fackel erwachen die weitergegebenen Bücher wieder zum Leben und bleiben dann ja doch Teil der eigenen Biografie, finde ich.

Bob Dylan, der vermutlich beste Sänger unter den Literaturnobelpreisträgern, hat das vor 55 Jahren so gesungen:
Leave your stepping stones behind now, something calls for you
Forget the dead you’ve left, they will not follow you
The vagabond who’s rapping at your door
Is standing in the clothes that you once wore
Strike another match, go start anew
And it’s all over now, baby blue

Nebenbei bemerkt sind Kisten voller CDs auch ziemlich schwer! 

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Aufbruch, Bewährung, Comeback – das Kleine ABC jeder Story, jedes Kapitels – beginnt für mich und mein Team nun also in einem neuen Basecamp, in einem anderen Bezirk in Wien, mit neuen Methoden, Prozessen und dem Spirit der kreativen Wissensarbeiter von heute. In den verwichenen Wochen integrierten wir die Zusammenarbeit über Video-Calls, die wir sowieso längst intus hatten, bereits als Alltagstool, so wie das viele andere auch getan haben. Dank der vielen Laptop-Kameras auf Erden habe ich dabei seit März mehr Nasenlöcher von innen gesehen als in all den Jahren zuvor, und bestimmt wird’s irgendwann auch für die Korrektur dieser Perspektive eine App geben. Dann kann uns jede Regierung auch noch ins Nasenloch schauen. Besser noch wären funktionierende Videocall-Plattformen, die alle Stückerln spielen und von allen Mitarbeitern großer, nervöser Companies benutzt werden dürfen. 

Das Kleine Story-ABC hat übrigens vier Buchstaben. Es kommt nämlich noch ein D dazu. Das steht für Disruption. Irgendwas ist ja immer, eine Ruh’ ist nie und der Tag also nicht fern, an dem die Reise weitergeht. So oder so. Bis dahin steht bestimmt wieder um einiges mehr im Buchregal.

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Der Bezirk, in dem wir jetzt zuhause sind, gilt in Wien als Hipster-Bezirk. Ob wir zu diesem Image durch unsere Ansiedelung etwas beitragen können, will ich nicht garantieren, aber essen werden wir hier viel, denn lässige Lokale gibt’s hier ohne Ende. 

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Übers Eck ordiniert der angeblich beste Kebap-Produzent der Stadt, vor dem sich stets Menschenschlangen bilden wie vor einem Baumarkt am 14. April, wobei ich bislang noch keinen einzigen Babyelefanten zu Gesicht bekam. Vielleicht sind die ja alle schon im Kebap drin? Oder Döner macht Herden-immun? Das wäre natürlich super praktisch und der Kebap somit sowas wie der eReader unter der Fressalien. Oder das Unlearning hat dort – weil Hipster ja quasi immer ein bissel weiter vorn stehen – bereits stattgefunden, bevor das Learning noch einsetzte? Oder es hilft sehr, dass die Bude an eine Kirchenwand gebaut wurde? Was weiß denn ich …

Verrätselterweise heißt der Kebaptist „Berliner“. Warum? Ein weiteres Geheimnis, das ich nicht lüften will, wie ich auch dort niemals in der Warteschlange stehen werde. Also, falls du mich zufällig treffen willst: Dort muss du schon einmal nicht nachsehen. – Andrerseits: Wenn man spät genug ankommt, beim Berliner, hat man in der Schlange eine Menge Zeit zum Lesen. Und das könnte eine heiße Spur zur Lösung des Namensgeheimnisses sein. Man wartet nämlich auf seinen Döner ungefähr so lange wie die Berliner auf ihren neuen Flughafen. Oder ist das jetzt zu kompliziert gedacht?

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Sei’s drum: Ich futtere keinen Döner, denn man ist, was man isst, und da bin ich, wenn ich es mir aussuchen darf, doch lieber ein Linsengericht als ein Berliner. Auch wenn John F. Kennedy bis heute irgendwie recht hat, mit seinem Ruf: „Two thousand years ago the proudest boast was ,Civis romanus sum‘. Today, in the world of freedom, the proudest boast is ,Ich bin ein Berliner‘.

Andrerseits ist man ja auch, was man liest. Und eine gut bestückte Buchstabensuppe, mehrmals täglich verabreicht, öffnet die World of Freedom allemal, und: „Not All Readers Are Leaders, but All Leaders Are Readers“ wusste Harry S. Truman. Der war bereits vor Kennedy Präsident, nicht der schlechteste – schon gar nicht an heutigen Standards gemessen. Schon die Tatsache, dass er den Marshall-Plan etablierte, sollte uns Europäer seinem Gedanken, „Leaders are Readers“ aufgeschlossen begegnen lassen. 

Jeder führt nämlich, sollte führen: sein Leben zuallererst. Und zwar selbst führen und nicht ver-führt und in die Irre geführt von den Selbstoptimierungsschlaucherln in unterschiedlichen Gestalten, von denen manche strukturell mit Politikern verwechselt werden, nur weil sie dort sitzen, wo Politiker sitzen sollten. Was Politiker wirklich ausmacht, könnte man in Biografien nachlesen, oder sogar in Autobiografien …

Selbst zu denken macht schlau, Lesen regt dazu an. Das nährt die innere Story. 

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Wenn dein innerer Bücherwurm ein wenig frische Nahrung braucht, dann empfehle ich einmal mehr den – in The Digital Age zugegeben etwas nach „has been“ miachtelnden – Besuch einer Buchhandlung. Tatsächlich aber duftet es dort nach dem Eau de Toilette vieler guter Geister. 

Jede*r stationäre Buchhändler*in freut sich nach wie vor über deinen Einkauf und besorgt dir jedes Buch im Handumdrehen, auch jene im Independent Publishing wie dieses da, das ein Typ geschrieben hat, der so heißt wie ich.
Mitunter wird die Buchhandelshand halt zwei- oder dreimal umgedreht … Die Extra-Belohnung für deine Geduld: Bei einem Besuch in der Buchhandlung entdecken dich immer wieder besondere Bücher auf eine so zauberhafte Weise, dass der Amazon-Algorithmus seinen Mund vor lauter Staunen nicht mehr zubringt.

Ganz gut finde ich übrigens die regelmäßigen Empfehlungs-Zusammenstellungen der ORF-Redaktion Kinderbücher, die in Kinderhände noch viel besser reinpassen als Kinderhandys.

Nicht in irgendeiner Schachtel vergraben, sondern zuhause, oben auf meinem schiefen Turm von Liesmal, liegt das aktuelle Werk von Matthias Horx. Prognosen sind bekanntlich vor allem dann schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen. Insofern hat sich Trend- & Zukunftsforscher Matthias Horx nicht den einfachsten Beruf ausgesucht und deshalb für die Zeit nach Corona keine Pro-, sondern eine Re-Gnose angestellt, der schlaue Mann. Bereits in den ersten Tagen des Shutdowns Mitte März veröffentlichte er dazu einen weit, weit verbreiteten Artikel, der mittlerweile auf Buchdicke anschwoll: „Die Zukunft nach Corona“.

Ein ausführliches Interview mit Matthias Horx zum Buch und zum Thema gibt’s in der österreichischen Zeitschrift trend (wo sonst?). Dort stellt er, unter anderem, fest: „Das Corona-Virus legt alles offen, was mit einer Gesellschaft stimmt oder nicht stimmt.“ Stimmt! Mein Bücherwurm hat sich schon das Besteck bereitgelegt.

Apropos Zukunft. Für alle, die Corona überlebten, ist ja in der neuen Normalität noch allerlei von der alten übrig, und die war ja bekanntlich alles andere als normal. Denn wenn sich der Mensch als Krone der Schöpfung versteht, aber es dann mit dem Verstehen auch schon wieder gut sein lässt, hat das mit normal vielleicht noch so viel zu tun wie „Der ganz normale Wahnsinn“. 

Diese Fernsehserie von Helmut Dietl aus 1979 liebte damals jeder, vor allem auch die Hauptfigur, den Schriftsteller Maximilian Glanz (Towje Kleiner), der sein Leben lang an einem Monumentalwerk arbeitete, das den vielsagenden Titel trug: „Woran es liegt, dass sich der Einzelne nicht wohl fühlt, obwohl es uns allen so gut geht.“

Im wirklichen Leben heute macht sich unter anderem der wunderbare Charles Eisenstein gute Gedanken dazu und entwickelt darauf eine Menge noch besserer Ideen mit einer großartigen Perspektive, die er in erhellenden Essays und Büchern aufschreibt. In meiner alten Werber-Zeit hätte ich solche Sachen in meine „Wish I had done that“-Kiste gelegt, und ich garantiere hiermit, dass die Kiste mit den Eisenstein-Sachen nie dort landen wird, wo die Werbe-Kiste jetzt steht. Vielleicht wird aus ihr ja bald Altpapier und ein neues Buch von Charles Eisenstein darauf gedruckt …

Dieser Mensch schafft es immer wieder, dass ich versuche, im Knien stehend zu applaudieren, was fürs Kreuz ähnlich super ist wie das Schleppen von allzu vollen Bücherkisten, aber manchmal muss eben beides sein, hilft nix, und sooo oft veröffentlicht er dann – leider – ja auch nicht. 

Besonders dringend befehle ich zur Lektüre dieses Essay über Corona, das es auch auf Deutsch gibt, sowie das Essay über politischen Aktivismus und die echte Rebellion. Dieses Stück ist auf Deutsch als kleines Büchlein erhältlich und ein ideales Geschenk für alle Menschen, die man mag; für sich selbst zum Beispiel. Keine Angst – es liest sich leicht.

Eisenstein publiziert seine Essays nach den „Creative Commons“-Spielregeln, eine heftige Weiterverbreitung ist also nicht nur erlaubt, sondern durchaus erwünscht. Mag sein, dass diese Gedanken dann sogar in Regierungskreisen landen und etwas bewegen. Gerade in Österreich haben wir ja so viele junge Menschen in der Regierung, die rein statistisch die Auswirkungen dessen, was sie jetzt entscheiden, noch erleben dürften. Aber auch den alten Grünen würde es nicht schaden, etwas Frischluft der Marke Eisenstein zu inhalieren. Sie müssen ja nicht gleich im Knien stehend applaudieren; wobei die jüngsten Erfahrungen zeigen, dass bei den Protagonisten so etwas wie ein Rückgrat eh nicht allzu weit in die Gefahrenzonen ragt.

So ist das halt mit dem Geld und mit der Macht – und mit Corona auch. Die Corona-Story ist eine so facettenreiche Metapher auf unser Dasein, dass man selbst ein Buch darüber schreiben möchte. In dem kommt bestimmt der Satz von Matthias Horx vor: „Das Corona-Virus legt alles offen, was mit einer Gesellschaft stimmt oder nicht stimmt.“ Und das tun ja Geld und Macht ebenfalls.

*

Die Schachteln mit unseren Espresso-Tassen haben wir mit einigen Sachen aus unserem Merchandising-Shop ausgestopft. Im Shop findest du das, was noch übrig ist, und das ist reichlich und genug für alle. Hier passen zum Beispiel viele Bücher rein, und dieses Teil macht sogar in der Warteschlange vorm Berliner einen schlanken Fuß, und das will was heißen für einen Hoodie …

Die Sachen sind vor allem deshalb schön, weil von ihnen die flammende Hand der geteilten Geschichte und jener Satz der Welt entgegenleuchtet, den mir meine Großmutter, die alte Story Dudette nicht nur auf mein Lieblings-T-Shirt, sondern auch hinter die Ohren schrieb: No Story. No Glory.

PS.:

Weil wir uns nicht in der Warteschlange vorm Berliner sehen, sollten wir uns hören. Die beste Gelegenheit dazu gibt’s auf meinem Podcast mit einer frischen Folge jeden Dienstag um 6.30 Uhr.
Aktuell triffst du dort auch Thomas Saliger das geheime Familienoberhaupt der Familie Putz bei XXXLutz. Wer hier einen oberflächlichen oder gar abgehobenen Top-Manager erwartet, irrt gewaltig. Er ist einer, der aus seinem Berufsleben lang nie weg ging, aber immer auf die Menschen zu und erzählt unter anderem wie familiär es in einem Unternemen mit über 25.000 Mitarbeitern zugehen kann.
In der Episode 12 frage ich mich: „Was ist die Frage aller Fragen?” und teile dazu einige Gedanken mit dir. Die wichtigste Frage lautet: „Wer bin ich und wenn ja: warum?” Diese Frage ist der mächtigste Krafthebel unserer inneren Story, mit der wir uns selbst und einander unsere Welten erklären können. Die Kraft der richtigen Frage ist nahezu gleichbedeutend mit jener Kraft, mit der Storys uns stark machen, als Menschen, Teams und Gesellschaft.
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