Markus Gull

Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?

Wenn wir Erfolgsgeschichten und deren Geheimnis hören, sind sie meistens falsch. Nicht, weil der Erfolg erstunken und erlogen sei, sondern weil das, was man gemeinhin unter Erfolg versteht, im besten Fall völlig unzeitgemäß ist. Für viele von uns sogar giftig.

Erfolg macht unser Leben bequemer, aufregender, schöner. Ein größeres Konto, Auto, Umsatzplus, Haus, Pool, Büro als heuer? Die klügere Frau, den schöneren Mann im Arm haben als die anderen? Den feineren Urlaub, das bessere Restaurant, das neueste Gravel-Bike, die wertvollere Uhr, Klamotten der angesagtesten Highstreet-Brands? Alle Jahre wieder fettere Marktanteile, Margen und Profite als zuvor? Sich ganz einfach mehr leisten können? Dagegen gibt’s grundsätzlich und so lange nichts zu sagen, bis derlei zu begehren nicht als Ziel und Zweck des Tuns vor der Nase hängt.

Doch Augen auf! Der Treibsatz hinter diesen Zielen steckt in der verteufelten „Wenn-dann”-Geschichte, die wir uns selbst in großer Regelmäßigkeit erzählen. Diese Geschichte geht so: „Wenn ich XYZ erreicht habe, dann bin ich glücklich.” In vielen Fällen stimmt das sogar – für allzu kurze Zeit.

Wir rennen irgendeinem Habenwollen nach – sobald wir es haben, wollen wir bereits das Nächste. Es geht uns nämlich in Tat und Wahrheit gar nicht um das Ding, sondern um das köstliche Glücksgefühl-Hormon Dopamin, mit dem wir uns im Augenblick des Bekommens fluten. In demselben Augenblick treten wir eine Suchtspirale los, die sich in nichts von allen anderen Süchten unterscheidet: Wir brauchen wieder einen Dopamin-Kick – und zwar einen größeren als zuvor. Der kommt zum Beispiel zuerst mit dem 5er-BMW um die Ecke gebraust, dann mit dem 7er. Oder, wenn’s gut geht, im Kofferraum eines Tesla. Irgendwann hat man dann alles doppelt und dreifach – viele Uhren, aber dennoch nicht mehr Zeit. Im Gegenteil. Hier gibt’s noch ein paar weitere Gedanken dazu.

Ähnliches kennen wir aus unseren beruflichen Erfolgsstorys, in denen die meisten von uns nicht nur eine Karriere mit gutem Einkommen und bester Reputation anstreben, sondern dazu noch Selbstverwirklichung. Grundsätzlich nicht verkehrt, wenn man den verlockenden Rufen „Mach, was du liebst, egal, was die anderen sagen” folgt und sein „Ich wollte schon immer …” in ein „Warum” verpackt, also: sich selbst im Wege seiner Träume verwirklicht. Nachdem ich kein Geheimnis für mich behalten kann, verrate ich dir hier eines: Jeder Traum – ob schön oder Alb- – endet mit dem Erwachen.

Ja, unsere Träume: Mini-Geschichten von maximaler Tragweite, Erwachen inklusive. Beim Wunschtraum vom Erfolg sitzt Oscar Wilde am Bettrand und flüstert uns ins Ohr: „Wenn uns die Götter bestrafen wollen, erhören sie unsere Gebete.”

Folge deinem Traum?

Du kennst bestimmt jene Träume, in denen man am helllichten Tag pudelnackt in der vollbesetzten U-Bahn steht und nach dem Erwachen höchst erleichtert bemerkt, dass man zum Glück pudelnackt in (s)einem Bett liegt. Bei den Träumen von der Selbstverwirklichung ist es umgekehrt. Du träumst davon, dass du, wenn du dich endlich, endlich selbst verwirklicht hast, aus dem Vollen schöpfen kannst, bemerkst allerdings im Augenblick des Erwachens, dass zwar dein Konto und dein Kalender voll sind, dein Blick und deine Seele hingegen leer.

Warum? Du hast zwar, was du willst, aber nicht das, was du brauchst. Shice!

In meinen Kursen und Coachings im fiktionalen Schreiben nenne ich diesen Umstand „der verdrehte Wegweiser”. Die Heldinnen und Helden folgen so lange mit Bestemm einem falschen Ziel im Außen, bis sie im großen Aha!-Moment erkennen und verstehen, dass die Lösung ihrer Probleme im Innen liegt. Das ist in den allermeisten Fällen sogar die entscheidende Dynamik überhaupt, um die sich eine Story rankt – von den großen klassischen Dramen bis zur Romantic Comedy. Auch in der Story unseres eigenen Lebens. Wir rennen unseren Wünschen hinterher – und dabei an unseren Bedürfnissen, an unseren Not-Wendigkeiten vorbei. Aber wie!

Weil’s mir bei „der verdrehte Wegweiser” gerade einfällt: Wenn du ein wirklich großartiges Werkzeug (= offizielles Eigenlob) zur Entwicklung deiner Storys haben willst, empfehle ich dir Das Bulletproof Story Development Tool aus meinem Angebotsprogramm. Dieses Wunderding wird dich kraftvoll unterstützen, egal, ob du Fiktion, Dokumentationen, Marketing-Content oder sonst etwas entwickelst, und das für kurze Zeit noch zu einem besonders verlockenden Pre-Launch-Preis. Hier gibt’s alle Infos dazu.

Können wir uns vor diesem Irrweg schützen?

Ja! Vorausgesetzt, wir kennen das wahre Erfolgsgeheimnis. Ich verrate es dir und bitte dich: Behalte es keinesfalls für dich, sondern teile es! Am besten durch das gute Vorbild, das du nunmehr abgibst.

Das Erfolgsgeheimnis besteht aus der Zauberformel „E + R = F”, also:
Einkommen + Reputation = Folge

Er-folg (drum heißt er ja so, glaub ich) ist die Folge, die Konsequenz unseres Handelns und nicht das Ziel unseres Tuns.

Noch etwas: Die im herkömmlichen Sinne erfolgreichen Menschen, also die für ihre materiellen Schätze beklatschten, stellen die größte Gruppe an Burnout-, Depressions- und Alkoholismus-Patientinnen und -Patienten in zerbrochenen Familien und gescheiterten Beziehungen dar. Zufall? Ich weiß nicht recht.

Andrerseits: Weiß man, wer in seinem Leben so etwas wie Meaning hat, steigert seine Lebenserwartung um bis zu sieben Jahre. Dieses Meaning muss nicht notwendigerweise (nur) im Beruf liegen, aber bei Menschen, die einen riesigen Teil ihrer wachen Zeit an der Arbeit verbringen, wäre es dringend anzuraten.

Und jetzt verrate ich dir noch ein Geheimnis: Die allermeisten jener Menschen, die wir für ihre Erfolge im Außen bewundern – Steve Jobs, Elon Musk, Jane Goodall, „you name it” –, haben keine Karriere, keinen Job, sondern sie erfüllen ihre Aufgabe. Der materielle Erfolg, also Einkommen und Reputation, ist eben – richtig! – die Folge ihrer erfüllten Aufgabe und nicht das Ziel.

Bedeutung hat Bedeutung.


Bei Marken ist das genauso. Marken, die eine Bedeutung vermitteln, haben seit zwölf Jahren im Meaningful Brand Index weltweit nachgewiesenen wesentlich(!) größeren wirtschaftlichen Erfolg als andere. Falls in deinem geistigen Ohr jetzt die Kasse klingelt, als hätte dich der Tinnitus befallen: Diese Unternehmen sind als Folge ihrer Bedeutung erfolgreich. Meaning ist kein Marketing-Gag, trotz aller Verlockung! Hier habe ich vor einiger Zeit einige Gedanken dazu aufgeschrieben. Und hier auch.

Ach ja: Nachdem der meistgejammerte Satz der letzten Monate bei allen, die im Business stehen, lautet: „Es ist ja so schwer, gute Leute zu finden”. Und das ist längst kein Geheimnis mehr: Der Nummer-1-Entscheidungsfaktor, ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich für oder gegen eine/n potenzielle/n Arbeitgeberin oder Arbeitgeber entscheiden, ist nicht die Kohle, sondern das, wofür das Unternehmen steht. Die Bedeutung, das Meaning, die Aufgabe. E + R = F, möchte man sagen.

Hören wir also Viktor Frankl zu, wenn er uns sagt: „Je mehr der Mensch nach Glück jagt, umso mehr verjagt er es auch schon. Um dies zu verstehen, brauchen wir nur das Vorurteil zu überwinden, dass der Mensch im Grund darauf aus sei, glücklich zu sein; was er in Wirklichkeit will, ist nämlich, einen Grund dazu zu haben. Und hat er einmal einen Grund dazu, dann stellt sich das Glücksgefühl von selbst ein. In dem Maße hingegen, in dem er das Glücksgefühl direkt anpeilt, verliert er den Grund, den er dazu haben mag, aus den Augen, und das Glücksgefühl selbst sackt in sich zusammen. Mit anderen Worten, Glück muss er-folgen und kann nicht er-zielt werden.”

Bevor sich etwas verändert, verändert sich die Geschichte, die wir uns darüber erzählen. Bei unseren sogenannten Erfolgsgeschichten sollte das dringend geschehen. Denn, wenn wir das Happy End unserer Erfolgsgeschichten weiterhin nur am Angehäuften erkennen, werden wir früher ausgehungert und ausgehöhlt sein, als wir es noch selbst bemerken.
Wenn du für dich selbst, im Job, bei der Gründung oder Führung deines Unternehmens, deines Teams oder deiner Marke deine Erfolgsgeschichte neu schreiben, also eine von einer Aufgabe getragene Story finden willst, dann begleite ich dich sehr gerne als Mentor dabei. Gemeinsam drehen wir deinen Wegweiser in die richtige Richtung. Dafür habe ich zwei Angebote:

  1. Die „PowerHour” – mein kraftvolles Kurz-Mentoring mit sofortiger Wirkung. Dazu findest du alle Infos und Buchungsmöglichkeiten hier.
  2. Das „New-Story-Mentoring”, ein strukturiertes One-on-One-Programm über etwa drei Monate. Hier sind aktuell wieder zwei exklusive Plätze frei, und – so steht’s geschrieben – „die Ersten werden die Ersten sein!” Wenn das etwas für dich wäre, antworte mir am besten gleich auf diesen Newsletter.

Markus Gull hält Logo New Story Academy in der Hand

Das in all diesen Bemühungen um eine neue Story eingebaute besondere Extra ist, dass sich dabei nicht nur dein Leben verbessert, sondern als Kollateralnutzen alles andere auch. Diese neue Geschichte, die New Story, handelt nämlich von dir und von uns allen, erzählt vom Gleichklang in Verbundenheit von Gegensätzen in einer besseren Zukunft, in der wir einander beflügeln, anstatt zu bekämpfen. In einer Zukunft, in der wir leben wollen und uns wünschen, dass unsere Kinder und Enkel dort leben. Eine Zukunft des Ermöglichens anstatt der heutigen Gegenwart des Verhinderns. Eine Zukunft des Zuhörens, des Sich-aufeinander-Einstimmens, der Kooperation, der wechselseitigen Unterstützung, des Verstehens, der Herzensbildung. In dieser Zukunft müssen wir das Sinn-Vakuum in uns, in unseren Unternehmen und in unserer Gesellschaft auch nicht mehr durch Konsum und durch materielles Wachstum, also durch die Ausbeutung von Ressourcen, vergeblich zu stopfen versuchen. In dieser Zukunft gehen wir aufeinander ein und aufeinander zu, aber niemals aufeinander los. Das wäre ein Happy End und somit ein echter Anfang.

Wenn es um Erfolgsgeschichten geht, kann vermutlich – neben Oscar Wilde und Viktor Frankl – niemand besser mitreden als meine Großmutter, die alte Story-Dudette, und zwar als Außenstehende. Wichtig war ihr nämlich nie der Erfolg, sondern dass ihre kregle Enkelschar eines wirklich versteht: „New Story. New Glory.”

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