Markus Gull

Hast Du einen Sprung in der Schüssel?

Leonard Cohen konnte vieles, was nur er konnte, nämlich als Popstar gnadenlos er selbst bleiben. Unter anderem gehörte zum artgerechten Leonard-Cohen-Sein sein finsterer Grummelgesang, der vielen Menschen Licht ins Leben warf und wirft. 

So findet sich in seiner „Anthem” auf dem Album „The Future” aus dem Jahre 1992 die bis heute oft und oft zitierte Mitteilung aus seinem poetischen Weltbetrachtungs-Almanach
„There is a crack, a crack in everything
That’s how the light gets in.”
Ein amtlicher Hinweis auf die Imperfektion des Lebens, das ja in einem ständigen Wellenbad aus Entstehen, Werden und Vergehen naturgemäß nicht perfekt sein kann, weil es eben das Leben ist. Perfekt, oder? 


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Im Blogcast lese ich Dir diesen aktuellen Blogartikel vor. Mit Betonung, versteht sich!

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Leonard Cohens Schaffen begleitete vieler dieser Cracks im Leben seines Publikums, unperfekt und deshalb genau richtig, weil es so war, wie es gehörte. Grummeln muss von Herzen grummeln, sonst ist es nicht schön, sondern nur der überflüssige Beweis, dass jemand anderer Bob Dylan ist.

Wann immer mir diese „Crack & Light”-Zeilen begegnen, fällt mir dazu Kintsugi ein, jene japanische Reparatur-Methode, bei der zerbrochene Keramik-Gefäße kunstvolle zusammengesetzt und ihre Narben mit Goldlack sichtbar gehalten werden. So entsteht durch die veredelten Bruchlinien ein neues Kunstwerk in einer besonderen Ästhetik, die oft die des originalen Gefäßes noch übertrifft, in ihrer Lebenswahrheit allemal. That’s where the light get’s out.

Kintsugi ist an einem Wurzelast von Wabi-Sabi angewachsen. Wabi-Sabi, die von Zen beeinflusste Kunst-Philosophie, nährt sich aus der Akzeptanz des Unvollkommenen im ständigen Fluss aller Dinge, und ist so also selbst wiederum besonders nahrhaft im ständigen Fluss aller Dinge. Das ist die innere Story der Wabi-Sabi-Werke, die sich den Betrachtern dann offenbaren kann, wenn bei ihnen genügend Einlass-Sprünge an den richtigen Stellen offen stehen.  Sowas kann gute Kunst und die entsteht präzise erkennbar an jener Bruchstelle, die der amerikanische Künstler Ed Ruscha so beschrieb: „Bad art makes you say ‘Wow! Huh?’ Good art makes you say ‘Huh? Wow!’”

Du kennst ja sicher auch Menschengesichter mit Falten und Furchen, die von gelebtem Leben erzählen, vom Lachen und Weinen, von Kampf, Sorgen und Zweifel genauso wie von Freude, Hoffnung und Begeisterung – grummelnde Mitteilungsgesänge aus den Gefäßen suchender Seelen, die so golden leuchten wie es kein noch so glatt gebügeltes Gesicht jemals vermag, dessen Mitteilungen dann ja letztlich sowieso nichts Anderes sind als Fake News, die nicht mal deren Produzenten wirklich glauben. 

There’s a crack in everyone – denn mitunter hilft eben nur das, was sich für viele zwar wie ein Sprung in der Schüssel anfühlt, tatsächlich aber die Schrauben lockert, damit Licht in die Sachen kommt und so endlich etwas Neues entsteht, das wichtig fürs nächste Kapitel der Geschichte ist. Aufbruch heißt nicht umsonst so.

Zerstören Schöpfer?

Aufbrüche brauchen Menschen, Teams & Unternehmen und unsere Gesellschaft gleichermaßen. Der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter hat in diesem Zusammenhang den Begriff „Schöpferische Zerstörung” geprägt, ein Innovationsmodell, das man sich etwa als Unternehmen leicht selbst einpflanzen kann, indem man zum Beispiel sein Business-Modell angreift, bevor es andere tun. Meine Lieblings-Story dazu ist die von Hermann & Thomas Neuburger, die in ihrer vierten Traditionsfleischer-Generation plötzlich mit allerbesten Fleisch-Frei-Produkten Gaumen, Leib & Seele erbauen. Schon treffen sich Joseph Schumpeter & Buckminster Fuller zum Würstchen-Essen und erfreuen sich im allgemeinen Start-Up-Gewese daran, was ein phänomenales Smart-Up alles zusammen bringt.

Für solche Sachen braucht es unternehmerische Menschen, Unternehmer*innen, CEOs, die bereit sind, sich selbst eine Suppe in die Kintsugi-Schale einzubrocken, sie sodann mit Genuss auslöffeln und anderen damit als Vorbild und Mentoren dienen. Oft auch in persönlichem Austausch, zu dem sie oft und immer wieder gerne bereit sind. Mentoren auf Abruf, quasi, als Wegbereiter für die Veränderung.

Veränderung ist schließlich das Wesen jeder Geschichte – Das Kleine ABC der Heldenreise –, wenn nach dem Aufbruch und der Bewährung schließlich das Comeback in unsere alte Welt ansteht und wir dort eine Menge verändern und hoffentlich verbessern. Und dann gehört zum Kleinen ABC auch noch ein D wie Disruption, weil immer irgendwas ist, und wenn nichts ist, dann steht Joseph Schumpeter in Hörweite. Story-Living möchte man sagen.

Dann spring doch.

Kaum jemand weiß mehr davon zu berichten, wie ein Sprung das Leben verändern kann, als Gregor Demblin und, dass mitunter durch so einen Sprung zunächst mal alles andere als Licht ins Leben kommt. Gregor ist mit seiner atemberaubenden Geschichte ein Vorbild für uns alle. Darin, wie er sie erlebte, wie er damit umgeht und wie er sein ganzes Leben in ein Smart-Up verwandelte, dass sich auch als Start-Up manifestiert und das tut, was Unternehmen tun sollen: positiven Impact haben. Ich freue mir schon jetzt einen Sprung in die Schüssel, dass Gregor bald bei mir im Podcast sein wird.

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Wenn Du vorab einiges über ihn und seine Geschichte wissen willst: er hat soeben ein Buch veröffentlicht: „Wie ich lernte, Plan B zu lieben.” Das Buch gibt’s über die Plattform story.one. Der Gründer von story.one, Hannes Steiner, war ebenfalls bereits bei mir im Podcast zu Gast – Gregor Demblin und sein Buch findest du hier.

Gregor, Hannes, Nicole, Thomas, Hermann – das sind unternehmerische Menschen, von denen wir nicht genug haben können in unserer Zeit, durch die sich an vielen Stellen breite Sprünge ziehen, über die dann doch erstaunlich wenig Licht dringt. Diese Menschen sind Anführer unserer Gesellschaft. Sie schreiben an einer neuen Geschichte, die nicht anders ist als die bisherige, nicht besser oder größer, sondern eine New Story. Sie handelt von dir und mir, von uns allen und von dem, was Not tut. In der Podcastfolge „Wake up, everybody!” teile ich einige Gedanken dazu mit dir. „New Story. New Glory.” soll unser herzerfrischender Weckruf sein und „Wake up, everybody!” unser Soundtrack.

Suchst du was?

Was vielen Menschen allerorten fehlt, so stelle ich in einer atemberaubenden Dichte fest, ist Perspektive, Orientierung und Fokus. Sie sind – wir sind – auf der Suche danach und brauchen dabei kundige Begleiter, Vorbilder und Mentoren. Manchmal wirkt auch ein Coaching. Ich freue mich besonders, dass ich mit meinem Angebot in der PowerHour bereits eine ganze Reihe von Menschen unterstützen konnte. 

Und wenn ich dann Feedback bekomme wie diese, dann geht mit natürlich das Herz auf:
„Die PowerHour hat meine Sicht der Dinge verändert. Denn Story – das habe ich gelernt – ist eine Art, neu zu denken. Weg vom Getriebenen hin zum Regisseur der eigenen Reise. Gibt Anstoß, Hirnschmalz und Perspektive.”
„Kein anderer beherrscht die große Kunst, des Fragenstellens so wie er. Er bringt Klarheit dorthin wo sich die Visionen verstrickt haben. Er ist Mutmacher, Anstifter und Kritiker und hat mir den Weg zu meiner Story gezeigt. Die Welt braucht mehr Menschen wie ihn. ”
„Markus Gull führt mit fundiertem Wissen, einem unglaublich breitgefächerten Repertoire an Tools, klugen Fragen, interessanten Anregungen und Denkansätzen durch den Coachingprozess. 60 produktive Minuten und eine Zusammenfassung im Nachgang: für mich alles erreicht, was ich mir von einem richtig guten Coaching erwarte. ”

Nicht zuletzt, weil die nächsten Monate zwischen „Zweite Welle” und „Neue Normalität” Perspektive & Orientierung kaum aus dem Mangelwaren-Regal kippen werden, habe ich mich entschlossen, die PowerHour weiter offen zu halten. Es ist kurz gesagt Intensivcoaching zum halben Preis, das sich für jeden meiner Coachees gelohnt hat. Hier findest du mehr zu diesem PowerCoaching.

Irgendwann, ja … irgendwann … werden ausreichend viele Menschen verstanden haben, was der Corona-Crack wollte, der weltumspannende, weltenverbindende Sprung, der dabei unsere Zeit so brüchig macht. Und ich hoffe, wir haben dann genügend Gold zur Verfügung, ihn mit Glanz & Gloria zu heilen. Dieses Gold ist in der Höhle versteckt, in die wir uns auf unserer Heldenreise hineinwagen müssen – mit einem beherzten Sprung, dem „Leap of Faith.” Diese Höhle wird von einem Drachen bewacht, der unserer größten Angst zum Verwechseln ähnlich sieht. 

Wenn uns das gelingt, wird dieses Kapitel von meiner Großmutter der alten Story Dudette in den Sammelband leuchtender Heldengeschichte aufgenommen, ein Almanach, der den Titel trägt: „No Story. No Glory.”

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